»Möge sie zerbrochen werden diese alte Welt wo die Unschuld zugrunde ging wo die Selbstsucht
gedieh wo der Mensch vom Menschen ausgebeutet wurde!« so einst Heinrich Heine. Schon bald
meinte der aufgeladene Begriff mehr als die Ausbeutung von Erzminen und Kohleschächten.
Ausbeutung der Natur von Frauen von Kindern koloniale sexuelle Ausbeutung - und: Ausbeutung
von Arbeitskraft. Der Band skizziert Formen von Ausbeutung umreißt deren Bedeutung in
Sklavenhaltergesellschaft und Feudalismus und fragt mit Blick auf heute: Liegt Ausbeutung nur
bei Drangsal bei Hungerlöhnen vor? Oder ist sie dem Kapitalismus an sich eigen? Klaus Müller
rührt an den Kern von Ausbeutung den er in der Aneignung von Mehrwert sieht: Ausgebeutet wird
wer länger arbeitet als für den eigenen Bedarf nötig. Formen und Grad ändern sich von Land zu
Land von Epoche zu Epoche doch wer von Ausbeutung spricht hebt zugleich deren Abschaffung
auf den Schild. Bestehen Perspektiven in einer Matrix aus Vergesellschaftung Gemeineigentum
sowie kollektiven und solidarischen Wirtschaftsformen? Perspektiven also jenseits »dieser alten
Welt«?