Neben Paris war Berlin seit Mitte des 19. Jahrhunderts eine Metropole für Konfektion und
Fashion. Junge Unternehmer - meist jüdischer Herkunft - siedelten sich hier an und investierten
in kreative Designs und innovative Produktionsweisen. Die urbane Frau der 1920er Jahre wäre
ohne die Kleider aus dem Hause der Gebrüder Manheimer oder dem Wertheim-Warenhaus nicht
denkbar. In den 1930er Jahren zerstörten die Nationalsozialisten damit eine einzigartige
Tradition: Viele hochangesehene jüdische Konfektionshäuser wurden arisiert die Inhaber
enteignet vertrieben oder ermordet. Die spannend erzählte Darstellung macht sowohl das
modische Berlin bis 1939 wieder lebendig als auch das begangene große Unrecht schmerzhaft
deutlich.