Das wichtigste Festival zur neuen Musik Donaueschingen ist nicht nur eine beschauliche Stadt am
Rande des Schwarzwalds sondern vor allem ein magischer Punkt auf der Landkarte der
musikalischen Erneuerung: Hier findet seit einhundert Jahren das international älteste und
wichtigste Festival zur Neuen Musik statt. Donaueschingen ist ein Mythos unter
Musikkenner:innen und Musikliebhaber:innen hier wurde und wird Geschichte geschrieben. Schon
Thomas Mann verewigte den kleinen Ort in seiner fiktiven Komponistenbiografie Doktor Faustus
und er fand Eingang in das filmische Epos Heimat von Edgar Reitz. Hier werden musikalische
Karrieren geschmiedet oder zum Scheitern gebracht: Die Spannung der Musiktage besteht nicht aus
ihrem ständigen Gelingen ihrem ewig gleichen kulturellen Hochstand sondern aus dem Wagnis
Musik immer wieder neu zu bestimmen neu auszuloten. - legendäre Uraufführungen
Klangexperimente und musikalische Triumphe - atmosphärisches Fotomaterial in moderner
Gestaltung - Ur- und Erstaufführungen von Arnold Schönberg Anton Webern Alban Berg Hans
Werner Henze Olivier Messiaen Pierre Boulez John Cage Karlheinz Stockhausen Isabel Mundry
u.v.m. - erlebbare Musikgeschichte: Aufbruch in den 1920er Jahren Zäsur im Dritten Reich
Neubeginn in der Nachkriegszeit - mit Beiträgen von u.a. Helmut Lachenmann Jennifer Walshe
Martin Schüttler Gerhart Baum Olaf Nicolai Younghi Pagh-Paan Bernd Künzig Alexander
Farenholtz Suchen Forschen Ausprobieren 1921 wurden die Musiktage als Donaueschinger
Kammermusikaufführungen zur Förderung zeitgenössischer Tonkunst gegründet. In den folgenden
Jahren erlebten zahlreiche Kompositionen ihre Ur- und Erstaufführung so zum Beispiel von Alban
Berg Arnold Schönberg und Anton Webern. 1934 dann die Zäsur: Es war nun ein Musikfest das
den nationalsozialistischen Anschauungen entsprechen sollte. Nach dem Krieg öffnete man sich
umso nachdrücklicher wieder der Neuen Musik. Die jeweiligen künstlerischen Leiter setzten
Akzente und haben sich stets auch als Suchende und Forschende verstanden. Es wurde viel
ausprobiert und es wurde Musik von Komponist:innen aufgeführt die das 20. und 21. Jahrhundert
geprägt haben: Hans Werner Henze Olivier Messiaen Pierre Boulez Karlheinz Stockhausen
György Ligeti Luigi Nono Helmut Lachenmann Wolfgang Rihm Younghi Pagh-Paan Isabel Mundry
Bernhard Lang Simon Steen-Andersen Jennifer Walshe u. a. Der reich bebilderte großformatige
Band nimmt zum ersten Mal die gesamten einhundert Jahre der Donaueschinger Musiktage in den
Blick. In mehreren Essays ist die Geschichte dieses einzigartigen Festivals nachvollziehbar:
Berichtet wird von spektakulären Uraufführungen sowie über die Erschaffung neuer Klangwelten.
Alltagsgegenstände werden zu Instrumenten groß besetzte Werke wechseln sich ab mit
Jazzsessions oder minimalistischen Kammerformationen. Einmalige Dokumentation von lebendiger
Kulturgeschichte Mit vielen erstmals veröffentlichten Fotos dokumentiert dieses Buch Kultur-
und Musikgeschichte aber auch gesellschaftliche Brüche die Wahrnehmung von Musik durch ein
Jahrhundert hindurch es erzählt über berühmte Persönlichkeiten große Wagnisse und Visionen
über Gelingen und Scheitern. Ergänzt wird das durch Schlaglichter von z.B. Joanna Baille
Gerhart Baum Helmut Lachenmann oder Stefan Prins die über ihr Donaueschingen erzählen.