Die Deutsche Aksum-Expedition von 1906 und deren umfangreiche mehrbändige Publikation von 1913
zählen unverändert zu den wichtigsten archäologischen Unternehmungen am Horn von Afrika. Die
Reihe Forschungen zur Archäologie Außereuropäischer Kulturen des Deutschen Archäologischen
Instituts hat jüngst in bislang zwei Bänden zusätzliche häufig noch unbekannte Quellen
erschlossen. Dabei standen im Mittelpunkt einerseits die Akteure und die gesellschaftlichen und
kulturellen Rahmenbedingungen im ehemaligen Abessinien in der damaligen Colonia Eritrea und im
wilhelminischen Deutschen Reich. Die bis heute anhaltende Wirkung auf die Forschungen in der
Region wurde gleichermaßen detailliert diskutiert.Mit dem hier vorgelegten dritten Band wird -
wenngleich ohne Anspruch auf Vollständigkeit - dieses Projekt zum Abschluss gebracht. Insgesamt
über 30 Beiträge verschiedener Autoren widmen sich wichtigen neu entdeckten persönlichen
Unterlagen der Expeditionsteilnehmer der äthiopischen Kirchengeschichte Liturgie und
Sakralarchitektur sowie zeitgeschichtlichen und archäologischen Fragestellungen die aus der
Arbeit der Expedition wichtige Anstöße aufnehmen. Die Wiedererschließung der zwischenzeitlich
verloren gegangenen fotografischen Dokumentation und die modern anmutende Vorgehensweise bei
der Dokumentation der Beobachtungen im Feld erlauben nun zusätzlich die Untersuchung
ethnographischer Aspekte etwa bei der Bildauswertung und die Aufarbeitung von Ethnographica im
Völkerkunde Berlin und im Nachlass von Theodor von Lüpke.Die diesbezüglichen Bilddateien sind
zusammen mit weiteren wichtigen Dokumenten in einem DAE-Online-Archiv zugänglich.