Wie scheinbar belanglose Vorfälle ein Leben von Grund auf verändern können - davon handeln die
neuen Erzählungen von Juan Gabriel Vásquez. Da ist der junge Mann den das Los vor dem
Militärdienst verschont während es seinen besten Freund in den Tod schickt. Oder die
Fotografin die bei einem Treffen von Großgrundbesitzern mehr versteht als ihr lieb ist. In
einigen Geschichten ist es die Politik die Menschen aus der Bahn wirft: Eine selbstbewusste
Frau versucht sich gegen die erzkonservativen Kräfte durchzusetzen doch gehen ihre Hoffnungen
in Flammen auf. Manchmal betritt Juan Gabriel Vásquez selbst die Bühne und versucht etwa
herauszufinden was zwischen den Mitgliedern der mexikanischen Band vorgefallen ist die er auf
ihrer Tournee begleitet. Ein andermal wirkt er als Statist beim Dreh eines Films von Roman
Polanski mit und sieht sich mit den schmerzlichen Brüchen im Leben des berühmten Regisseurs
konfrontiert. In seinem Erzählungsband »Lieder für die Feuersbrunst« wirft der gefeierte
kolumbianische Autor auf ganz neue Weise Fragen danach auf was uns prägt und warum. Der
eindringliche Sound seiner Sprache übt dabei einen unwiderstehlichen Sog aus.