Dieter Krause wächst am Ost-Berliner Kollwitzplatz auf dessen Hinterhöfe den Murmelspielern
und Indianern gehören. Anstelle von ideologischen Kämpfen werden Konflikte mit Tüten voller
Wasser und Stinkbomben ausgefochten. Die fünfziger Jahre sind für den Jungen eine
Übergangszeit: Zwischen heimlich gehörten Elvis-Songs und Begegnungen mit russischen Soldaten
wechselt er regelmäßig von einem Sektor in den anderen und beinah ebenso häufig die Schule.
Ende der Fünfziger wird die Wohnung der Eltern heller buntes Geschirr ein Fernseher erst ein
Motorrad mit Beiwagen und dann sogar ein Trabi werden angeschafft. Vor den persönlichen
Abenteuern und familiären Fortschritten rückt das politische Geschehen in den Hintergrund und
bleibt lediglich in den Liedern die den Teenager umgeben präsent. Dies ändert sich jedoch
als mitten in die Sommerferien 1961 die Nachricht vom Mauerbau platzt. Dieter Krause schildert
liebevoll die Freiheit seiner Berliner Straßenkindheit kommentiert scharfzüngig ihre
staatliche Begrenzung und erzählt so das Heranwachsen am Prenzlauer Berg zur Frühzeit der DDR
wie unter dem Mikroskop: Man sieht alles sehr genau vor sich - man atmet gewissermaßen die Luft
aus Schwefel und Bohnerwachs.