Mit »Die Eisheiligen« und »Vogel federlos« wurden die beiden bedeutenden autobiographischen
Prosabücher von Helga M. Novak wieder zugänglich.»Die Eisheiligen« beginnen 1939 zwei Monate
vor Kriegsausbruch: erste Schuljahre im östlichsten Vorort Großberlins Faschismus Flucht vor
den Luftangriffen und vor der näherrückenden Roten Armee die Hungerwinter in der Sowjetischen
Zone die Gründung der DDR der Eintritt in die FDJ.Der Lebenslauf den Helga M. Novak erzählt
wird jedoch ebenso bestimmt von der verzweifelten Beziehung Mutter-Tochter: Angst und
vergebliche Liebesversuche Haß und Verachtung. Die Geborgenheit trügt von Anfang an.»Vogel
federlos« zeitlich anschließend hat die Schuljahre in der Nähe von Berlin zum Thema Jahre
in denen das Bewußtsein der Schüler allein von der Utopie eines sozialistischen Lebens in einem
neuen ganz anderen Deutschland geprägt ist. Gleichzeitig erzählt Helga M. Novak aber wie
dieses Bewußtsein an sich selbst zu zweifeln beginnt wie gerade das was die Schüler vor allem
lernen und begreifen sollen mit den Jahren immer fragwürdiger wird.Wie kein zweites Werk
schildern »Die Eisheiligen« und »Vogel federlos« eine Kindheit und Jugend in Deutschland
während des Faschismus und in den frühen Jahren der DDR. Heute zwanzig Jahre nach dem Ende der
DDR läßt sich bei Helga M. Novak nachlesen wie dort begann was vierzig Jahre später
zusammenbrach.