Wie es sich anfühlt in einer Klinik aufzuwachen und der nächsten Elektroschockbehandlung
entgegenzusehen - das ist selten Stoff für Literatur. Oktoberkind zeichnet den Weg einer Frau
und Schriftstellerin nach die an diesem Punkt um ihre Erinnerungen ringt. Die Therapie droht
diese Erinne- rungen Triebfeder ihres Schreibens auszulöschen. So bringt sie all ihren Mut
auf um sich alles zu vergegenwärtigen die Kindheit in der Stadt die Ehe mit einem berühmten
Schrift- steller das Leben auf dem Land wo er aufblüht und sie verkümmert die Geburt der
vier Kinder ihre eigene Arbeit als Schriftstellerin und welche Kraft sie darin findet. Unter
den Bildern aus der Kindheit ist das vom Reiten im Ferienlager ein Lichtblick. Im wilden Galopp
ist sie glücklich aber bald muss sie wieder in die Stadt und in den Alltag zurück. In ihrem
autobiografischen und zugleich hoch poetischen Roman dringt Linda Boström Knausgård vor zu den
Ursachen für ihren Schmerz und ihr Scheitern aber auch zu Momenten der Stärke und des Glücks
die sie in kraftvolle unvergessliche Prosa bannt.