In jedem Leben gibt es Momente in denen etwas Unerwartetes geschieht. Momente wie Wunder. Oder
Lebensphasen in denen sich eine überraschende Abzweigung von eingetretenen Pfaden auftut und
man sich selbst staunend zuschaut. Von diesen Momenten und Zuständen erzählt Friederike Gräff
empathisch lakonisch und mit nüchterner Komik. Jede Erzählung ist ein eigener Kosmos und in
jedem herrschen eigene Regeln: Die stellvertretende Abteilungsleiterin Frau Zilius legt zu
ihrem Befremden ein faustgroßes Ei während sie eigentlich mit einer unschönen
Personalangelegenheit beschäftigt ist. Inmitten eines Gottesdienstes fängt Sabine Kleinhans an
ihrer Kirchenbank zu entschweben - und damit einem Leben eingeklemmt zwischen selbstherrlichen
Arbeitskollegen und einem desinteressierten Ehemann. Bernward Kreutzträger beschließt an einem
Mittwoch sich einer Schafherde anzuschließen weil ihn die Nähe anderer Menschen zunehmend
zornig macht ... Friederike Gräffs Erzählungen gehen an die Grenzen dessen was wir für Alltag
und Wirklichkeit halten und öffnen so den Blick für die quälend-wunderbaren Rätsel unserer
Existenz.