Vom »Stall« über »die Straße« zum »Garten« führt der eigenartige Weg eines namenlosen Ehepaars
in mittleren Jahren. Der Stall ist eine großbürgerliche aber vermüllte Wohnung in irgendeiner
europäischen Stadt des vergangenen Jahrhunderts. Umgeben von Zeitungen und wuchtigen Möbeln
dreht der Ehemann darin ab und zu mit dem Fahrrad eine Runde durch den Flur und sinniert über
das Leben die Frau kocht fegt und näht wortlos Knöpfe an. Eines Tages durchbrechen sie die
Routine flüchten ins Ausland und finden sich mit nichts als einem überdimensionalen leeren
Pappkoffer auf der Straße wieder. Dort werden sie von der Polizei aufgegriffen die ihre
Sprache nicht versteht und sie überfordert abschiebt. So landen sie im Garten dessen Besitzer
Professor Daumer Helfer für die Spargelernte braucht. Wie der Lehrer des berühmten
Findelkindes Kaspar Hauser bringt er seinen Schützlingen anhand der Botanik eine neue Sprache
bei. Doch eine Geheimoperation die unbemerkt im Hintergrund abläuft endet abrupt in einem
Fiasko. Der »große alte listig-heitere Mann der serbischen Avantgarde« wie die Neue Zürcher
Zeitung Bora C osic nannte hat mit »Operation Kaspar« einen pointierten hintersinnigen Roman
geschrieben der den alten Migrantentraum von Bildung und einem besseren Leben gnadenlos
zerplatzen lässt.