Von der Landschaft des ungebändigten Lechs ist heute unterhalb von Füssen fast nichts mehr
erhalten. Auch Fotografi en der vergangenen Flusslandschaft sind rar. Umso wertvoller ist daher
der fotografische Nachlass von Heinz Fischer (1911-1991) zu dem mehr als 900
Schwarz-Weiß-Fotografien aus den Jahren 1936 bis 1957 gehören. Fischers Bildersammlung
dokumentiert den ursprünglichen Flusscharakter vom Lechquellengebirge bis zur Auenregion vor
Augsburg. Viele dieser Fotos entstanden erst kurz vor der Zerstörung des Wildflusses - offenbar
in der Absicht im letzten Augenblick zumindest Aufnahmen des altenLechs für die Zukunft zu
bewahren.Heinz Fischers Bilder sind aber nicht bloß Dokumentation sondern zugleich
Meisterwerke der Fotografie. Wie Nachrufe auf die einstige Wildfl uslandschaft zeigen sie
einfühlsam deren Schönheit und Eigenart. Geradezu lyrisch erscheint Fischers Blick auf wildfl
usstypische Details auf Wellen in gleißendem Gegenlicht und vom Wasser geschliffene Felsen
auf zerbröselndes Gestein oder glattgeschliffene Kiesel auf ein Rinnsal das sich durch eine
Sandbank gräbt.Die bewegende Schönheit dieser Bilder wirkt umso stärker je vertrauter wir uns
mit dem heutigen stark domestizierten Lauf des Lechs machen.