Meine Oma war eine Frau die wohl auf diese Welt gekommen war um Oma zu sein. Als ich Kind war
war es für mich undenkbar dass sie je etwas anderes als Oma gewesen sei. Eigentlich hieß sie
Gertrud oder - weil ihre Geschichte im Rheinland spielt: Jertrud aber das ist zweitrangig! Sie
war eine einfache Frau. Solange sie lebte dauerte meine Kindheit. Da sie in vielem kindischer
war - im besten Sinne des Wortes - als wir Kinder wurde sie von uns umso mehr gemocht. Sie
hatte in ihrem Leben viel erlebt von dem sie immer wieder erzählte oft ohne Einleitung und
Zusammenhang ohne eine zeitliche Reihenfolge einzuhalten oder darauf zu achten Namen und
Personen einzuführen und zu erklären. Sie setzte voraus dass wir schon wüssten wer all die
Josefs und Matthiase gewesen waren von denen es in ihrer Verwandtschaft mit jeder Generation
Dutzende gegeben haben musste. Für alle Nicht-Rheinländer die sich trotzdem für die
Geschichten meiner Oma interessieren und für alle Rheinländer die ihre (groß-)
muttersprachlichen Wurzeln neu zu entdecken haben erfolgen hier Worterklärungen und
Anmerkungen zum Rheinischen Platt. Es muss allerdings gesagt werden dass es den Rheinischen
Dialekt nicht gibt: Am Niederrhein klingt er anders als im Bergischen Land im Siebengebirge
anders als in der Eifel im Aachener Grenzland anders als am Deutschen Eck in Trier anders als
in Köln. Trotz dieser Varianten hat er natürlich viele Charakteristika die ihn vom Badischen
Mecklenburgischen oder anderen deutschen Mundarten unterscheiden. Un' dorop küttet jo aa'!