Das deutsche Strafgesetzbuch hält für seine erwachsenen Bürger zwei Sanktionssysteme bereit:
erstens den Strafvollzug und zweitens die Maßregeln der Besserung und Sicherung.Im Strafvollzug
nimmt die Anzahl der Gefängnisinsassen seit Jahren kontinuierlich ab und es gibt eine relativ
breite Diskussion über den Sinn und Unsinn dieser Institution. Im psychiatrischen
Maßregelvollzug nach 63 StGB steigt die Anzahl der Internierten hingegen deutlich an. Kritik an
ihm gibt es nur im Einzelfall meist wegen spektakulären Fehlverhaltens Verantwortlicher
Beispiel: Der Fall Gustl Mollath. Danach geht dann das business weiter as usual.Das Buch
zeichnet juristische und inhaltliche Kontinuitäten des psychiatrischen Maßregelvollzuges aus
(vor-)faschistischen Zeiten bis heute nach ordnet aktuelle Entwicklungen in die gegenwärtige
Rechtsentwicklung der Republik ein und zeigt wie viel Umsatz in dieser Sektion des
Sicherheitsbusiness gemacht wird. Es durchbricht das Informationsmonopol der
Mainstreampsychiatrie und lässt Betroffene mit eigenen Beiträgen zu Wort kommen.Europäische und
deutsche Sozial- und Gesundheitsstatistiken werden ausgewertet methodenkritische Überlegungen
angestellt und eigene statistische Berechnungen durchgeführt die man so in keinem Lehrbuch
findet. Schließlich werden zentrale Glaubenssätze der forensischen Psychiatrie hinterfragt und
systematische Menschenrechtsverletzungen des Systems entlarvt.Den geschilderten Missständen
stellt der Autor Reformansätze aus Deutschland Italien Kanada und Österreich gegenüber.