«Freikorps und Faschismus» will anhand von zentralen Figuren aufzeigen dass der von
NS-Deutschland geführte «in seiner Qualität neuartige Raub- und Vernichtungskrieg nach innen
und außen» (Karl-Heinz Roth) einen seiner Ursprünge in der staatlich geförderten
konterrevolutionären Freikorpsbewegung hatte.Dazu werden nicht nur alle vorgestellt die von
1918 bis 1923 herausragende Freikorpskämpfer waren und die später eine Rolle im
Vernichtungskrieg in der Shoah oder im NS-System spielten sondern auch diejenigen die später
keine wichtige Funktion mehr hatten aber z.B. als Politiker den Freikorpsterror förderten bzw.
nicht verhinderten oder gar Widerstand - aus welchen Grund auch immer - gegen das NS-Regime
leisteten.So waren unter den Freikorpsmitgliedern die schlimmsten Massenmörder etwa Heinrich
Himmler Oskar Dirlewanger und Reinhard Heydrich Nazi-Soldaten reinsten Wassers wie Eduard
Dietl Panzergeneräle wie Walter Model Geheimdienstmänner wie Wilhelm Canaris und später in
der Bundesrepublik glorifizierte Mitglieder des militärischen Widerstands wie Henning von
Tresckow. Last but not least sind die Freikorpsförderer etwa deutschnationale Industrielle wie
Hugo Stinnes Friedrich Minoux Salomon Marx Ottmar Strauß (letztere zwei mit jüdischen
Wurzeln) Propagandisten wie Fritz Grabowsky und einige wichtige Sozialdemokraten wie Gustav
Noske Ernst Heilmann und August Winnig zu nennen.Schließlich finden sich darunter auch
Querfrontler Oberst Max Bauer etwa ganz selten auch halbe (Martin Niemöller) oder ganze (Axel
Eggebrecht und der von den Nazis ermordete Beppo Römer) Renegaten. Einige waren noch im
Nachkriegsdeutschland wirkungsmächtig.Dem Lexikon geht eine längere Einführung zum Zusammenhang
von Freikorps und Faschismus voran.