«Gleichermaßen gegen links und rechts» «sich wehrhaft gegen alle Formen des Extremismus
zeigen» «Gefahr durch linke und rechte Extremisten» - die Liste solcher Floskeln ist lang.
Linke und zivilgesellschaftliche Akteur*innen sehen sich immer wieder dem Verdacht ausgesetzt
linksextrem zu sein oder sich nicht explizit genug vom Linksextremismus zu distanzieren.Die
Antworten der Linken auf solche Vorwürfe sind oft ausweichend und zurückhaltend.Die Kritik am
Antiextremismuskonzept bleibt oberflächlich und über das mit ihm verknüpfte Verständnis von
Demokratie herrscht Unkenntnis.Dabei fußt der Extremismusbegriff auf der «wehrhaften
Demokratie» die staats- und rechtstheoretische Traditionslinien bis hinein in den
Nationalsozialismus aufweist. Paradoxerweise dient ein Konzept als Demokratieschutz in dem un-
bis antidemokratische Traditionen fortwirken. Diese Ideengeschichte prägt die politischen
Handlungsräume in der heutigen Bundesrepublik.Diese Konstellation die eine verschärfte
Repression gegen Linke nach sich zieht und einer autoritären Formierung der Gesellschaft
Vorschub leistet möchte dieses Buch überwinden helfen. Es zeigt im ersten Teil auf dass die
wehrhafte Demokratie ein in der deutschen Geschichte verwurzelter Ansatz zur Begrenzung von
Demokratie ist der in erster Linie den Staat und seine Institutionen schützt. Diese Grenze ist
durch die freiheitlich demokratische Grundordnung definiert. Im zweiten Teil werden das
Extremismuskonzept und seine konzeptionellen Vorläufer analysiert. Gestützt wird das Konzept
von der Extremismusforschung die enge Verflechtungen mit staatlichen Behörden aufweist. Ihre
Definitionen und Prämissen halten einer kritischen Analyse nicht stand was dem
Extremismuskonzept die Basis entzieht.