Das humanitäre Völkerrecht - der Teil des Völkerrechts der sich an die an einem bewaffneten
Konflikt beteiligten Parteien wendet - steht zu Beginn des 21. Jahrhunderts vor neuen
Herausforderungen. Die Diskussion um seine Fortentwicklung wird wieder belebt durch die
Einführung moderner häufig informationstechnologiegesteuerter Waffensysteme und Methoden der
Kriegführung sowie die bedrohlichen asymmetrischen Konflikte zwischen staatlichen und
nicht-staatlichen Akteuren z.B. verdeckt operierenden transnationalen Terrororganisationen.
Vor diesem Hintergrund kommt der eingehenden Beschäftigung mit den Rechtsquellen des
humanitären Völkerrechts eine besondere Bedeutung zu.Die Dokumentensammlung ist als eine
zweisprachige deutsch-englische Paralleltextsammlung konzipiert. Sie wendet sich insbesondere
an den Praktiker der in internationalen Verhandlungen in der militärischen Ausbildung im
humanitären Einsatz oder in friedenserhaltender Mission einen verlässlichen und schnellen
Zugriff auf den englischen und deutschen Wortlaut einschlägiger Dokumente benötigt an
Studierende des Völkerrechts oder der internationalen Politik an Medienvertreter die über
Themen mit Bezug zum humanitären Völkerrecht berichten und an Rotkreuz-Mitarbeiter die
Verbreitungsarbeit haupt- oder ehrenamtlich betreiben.Die nunmehr 3. Auflage der Textsammlung
'Dokumente zum humanitären Völkerrecht Documents on International Humanitarian Law' mit
mittlerweile 67 Dokumenten ist ein überzeugendes Zeichen für die enge Zusammenarbeit zwischen
dem Auswärtigen Amt dem Deutschen Roten Kreuz und dem Bundesministerium der Verteidigung auf
dem Gebiet der Verbreitungsarbeit. Sie unterstreicht einmal mehr dass Bundesregierung und
Nationale Rotkreuz-Gesellschaft in Deutschland der Verpflichtung gemäß Artikel 83 des I.
Zusatzprotokolls von 1977 zu den Genfer Abkommen von 1949 zur Verbreitung der Kenntnisse der
Zivilbevölkerung und der Streitkräfte im humanitären Völkerrecht gewissenhaft nachkommen. Dass
die 2. Auflage der 'Dokumente zum humanitären Völkerrecht Documents on International
Humanitarian Law' nach nur vier Jahren vergriffen ist verdeutlicht ferner die Anerkennung der
Sammlung als verlässliches Werk.Ziel dieser aktualisierten und um den Vertrag vom 2. April 2013
über den Waffenhandel (Dokument 54) erweiterten Auflage ist es dass die Textsammlung ein
praxisrelevantes Arbeits- und Hilfsmittel bleibt. Unverändert geblieben ist die Konzeption
dieses Werks als eine zweisprachige deutsch-englische Paralleltextsammlung. Die
Veröffentlichung bietet deutschsprachige Fassungen sämtlicher Dokumente an. In den Fällen in
denen ein deutscher Wortlaut bisher fehlte - beispielhaft seien hier genannt: der Roerich-Pakt
von 1935 die in der Satzung und im Urteil des Internationalen Militärgerichtshofs von Nürnberg
anerkannten Völkerrechtsgrundsätze der Entwurf eines Muster-Abkommens über die Rechtsstellung
der Truppen zwischen den Vereinten Nationen und Gastländern (1990) oder der Entwurf eines
Strafgesetzbuchs der Verbrechen gegen den Frieden und die Sicherheit der Menschheit (1996) -
haben Übersetzungen des Deutschen Übersetzungsdienstes bei den Vereinten Nationen in New York
und des Sprachendienstes des Auswärtigen Amts zur Vollständigkeit der Sammlung beigetragen.