Der Band nimmt die gedächtnistheoretischen Arbeiten Maurice Halbwachs' zum Ausgangspunkt einer
interdisziplinären Inspektion. Er enthält Fallstudien empirische Felder und theoretische
Reflexionen verschiedener Disziplinen die Halbwachs' Ansatz weiterführen. Übergreifend leitet
die Beiträge die Frage inwiefern sich die Rede vom kollektiven Gedächtnis methodologisch und
begrifflich explizieren lässt. Halbwachs ging zum einen von der These aus dass soziale
Einflüsse den Rahmen invidivuellen Erinnerns bilden. Zum anderen legen seine Arbeiten nahe
dass auch Kollektive Gruppen und Gesellschaften ein Gedächtnis besitzen. Bei der Behandlung
dieser Fragen kristallisiert sich heraus wie soziale und politische Instanzen die kollektiv
geteilten Anziehungs- und Fixpunkte des Erinnerns regulieren.Der Sammelband präsentiert neben
Überblicken zweier Sozialpsychologen Beiträge aus der Forschung von Philosophen Historikern
Politologen Literaturwissenschaften und Psychologen. Die Beiträge zeigen sowohl die
Fruchtbarkeit des Konzepts des kollektiven Gedächtnisses als auch überraschende
Anschlussstellen für den interdisziplinären Austausch.Die Beiträge gehen auf ein Symposium im
Januar 2000 am deutsch-französischen Centre Marc Bloch in Berlin zurück.