So erfolgreich und beliebt die lösungsfokussierte Kurztherapie ist sieht sie sich doch auch
mit dem Vorwurf konfrontiert nicht ausreichend auf die emotionalen Bedürfnisse von Klienten
einzugehen. Wo sie als reine Technik missverstanden wird und ihr theoretischer Hintergrund
verloren geht besteht diese Gefahr durchaus.Eve Lipchik eine der Mitbegründerinnen des Brief
Family Therapy Centers in Milwaukee entwickelt hier einen therapeutischen Ansatz nach dem
Emotionen Teil eines jeden Problems und einer jeden Lösung sind. Mehr noch: Lipchik zeigt auf
dass gerade emotional beladene Themen dazu beitragen können Klienten in festgefahrenen
Situationen aus der Sackgasse herauszuführen und den Weg zu erfolgreichen Lösungen zu bereiten.
Voraussetzung dafür sind ein förderliches emotionales Klima im Therapiegespräch und eine
vertrauensvolle Beziehung zwischen Klient und Therapeut.Bei der Umsetzung ihres Ansatzes
orientiert sich Lipchik an Fragen aus der täglichen Praxis: Worauf geht man als Therapeut im
lösungsfokussierten Gespräch ein was sollte man ignorieren? Was kann man tun wenn der Klient
auf lösungsfokussierte Fragen nicht reagiert? Wie formuliert man am Ende der Sitzung ein
Resumee des Gesprächs und eine Aufgabe für den Klienten?Die Autorin zeigt wie sich ihr
Therapiemodell in verschiedenen Settings anwenden lässt sei es im Rahmen von Einzel- Paar-
und Familientherapien bei freiwilligen bzw. unfreiwilligen Klienten in kurzen
Kriseninterventionen oder bei Langzeitbehandlungen.Alle Kapitel werden anhand von
Fallbeispielen illustriert wobei der Blick zum therapeutischen Team hinter dem Einwegspiegel
ebenso wenig fehlt wie die Betrachtung der Emotionen des Therapeuten. Jedes Kapitel schließt
mit einem kurzen Fazit. Eve Lipchik leistet einen bahnbrechenden Beitrag zur klinischen Praxis:
die Wiedereinführung der menschlichen Emotion in die Kurztherapie. Wendel A. Ray Mental
Research Institute Palo Alto CA