Hamm Hauptstadt der Grafschaft Mark und Garnisonsort war eng mit der preußischen
Militärgeschichte verbunden. Alteingesessene Familien brachten in mehreren Generationen
Teilnehmer der Kriege des 19. Jahrhunderts hervor. Andere wurden als Offiziere zu den in Hamm
stationierten Regimentern beordert darunter auch Mitglieder überregional bekannter
Adelshäuser. Ein weiterer Anziehungspunkt war das Oberlandesgericht welches zahlreiche
Juristen nach Hamm führte die selbst oder über ihre Söhne mit dem Militär in Verbindung
standen.Der Deutsch-Französische Krieg 1870 71 und die Schaffung des deutschen Kaiserreichs
stellten schließlich einen besonderen Höhepunkt dar. In mehreren Hammer Stadtteilen und
umliegenden Orten erinnern Straßennamen und Denkmäler sowie Gedenktafeln in den Kirchen an die
damaligen Ereignisse und Kriegsschauplätze und an das Schicksal vieler Kriegsopfer.Zudem wurden
in Hamm nicht nur verwundete und kranke Soldaten versorgt sondern auch zahlreiche
kriegsgefangene Franzosen untergebracht. Eine Besonderheit sind die erhaltenen Gräberfelder des
Friedhofs an der Ostenallee auf denen an den Kriegsfolgen verstorbene Deutsche und Franzosen
nebeneinander bestattet wurden. Deren Herkunft und Familienzugehörigkeiten sind erstmalig
recherchiert und dokumentiert worden. Ein weiteres Kapitel resultierte aus den behandelnden
Ärzten und den Geistlichen aller Konfessionen die in den Notlazaretten tätig waren. In diesem
Zusammenhang ist schließlich auch die freiwillige Krankenhilfe zu nennen die sich in dem
Hammer Frauenverein organisierte.So ergab sich eine Vielzahl an Personen aus den
unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten deren individuelle Schicksale in dem vorliegenden
Werk dargestellt sind.