Kurz vor Pfingsten ist Erich im Auto unterwegs. Er plant seiner Frau zum runden Geburtstag ein
Pferd zu kaufen doch dann wirft ihn ein unerwarteter Anruf von ihr aus der Bahn. Weitab gerät
er unter Heerscharen andalusischer Wallfahrer die zum kleinen Ort El Rocio im Schwemmland des
Rio Guadalquivir aufgebrochen sind. Ihr rhythmischer Wirbel entledigt ihn auf Schritt und Tritt
seiner Vorsätze Irrtümer und Versehrungen. Vom Kreisel der Sevillanas tanzenden Pilger hin zum
unersättlichen Strudel ihrer Masse bis zu ihrer gänzlichen Auflösung treibt es Erich in eine
neue Ahnung von Leben. Ein Roman über die Liebe aber kein Liebesroman. Er handelt von vielem
nur nicht von Gott. Daniel Ganzfried hat sich mit seinem 1995 erschienenen Roman "Der
Absender" einen Namen gemacht. 1998 erreichte er weltweite Beachtung mit seiner Entlarvung des
falschen Züricher Holocaust-Überlebenden Binjamin Wilkomirski die 2002 in der vom
Deutschschweizer Pen-Zentrum in Auftrag gegebenen Erzählung "... alias Wilkomirski - Die
Holocaust Travestie" mündete. Essays Reportagen und Kolumnen runden sein Schaffen ab.
Ganzfried ist 1958 in Affulah Israel geboren danach in der Schweiz aufgewachsen und lebt nun
seit einiger Zeit im glarnerischen Bergdorf Elm.