Im Dezember 2009 gab die Bayerische Staatsregierung das Ziel einer grundlegenden Neugestaltung
der Landesentwicklung im Freistaat nach den Prinzipien der Liberalisierung Deregulierung und
Kommunalisierung aus. Diese Entscheidung fällt zusammen mit der Globalen Finanz- und
Wirtschaftskrise und der daran anschließenden Eurokrise in deren Zuge sparpolitische Ziele an
Bedeutung gewannen. Vor diesem historischen Hintergrund geht Simon Dudek in seinem Buch der
Frage nach welche Konsequenzen die staatlichen Restrukturierungsprozesse im Anschluss an die
Krisenjahre für die Raumordnung hatten. Anhand der raumordnungspolitischen Debatten in den
Jahren 2008 bis 2018 zeichnet er in einer von der Cultural Political Economy inspirierten
Analyse nach wie sich anhand dreier politischer Projekte - der Kommunalisierung von Aufgaben
der Landesentwicklung einer Wettbewerbsstruktur zwischen den Städten und Gemeinden sowie der
Responsibilisierung der lokalen Ebene - ein neuer state spatial process nach Neil Brenner
etablierte. Das Buch beschreibt dieses neue Paradigma in der Raumordnung als
austeritätspolitischen Föderalismus und problematisiert die Auswirkungen auf strukturschwache
Kommunen.