Auf der Suche nach Potentialen von Klasse für die Soziale Arbeit untersucht Jana Kavermann die
Fachzeitschriften Neue Praxis und Widersprüche. Dabei schildert sie den Klassendiskurs anhand
von Positionen der Sozialstruktur der Bedeutung von Kultur für den Diskurs und der Setzung
maßgeblicher Konfliktlinien sowie der aus den diskursiven Bestimmungen resultierenden Entwürfe
Sozialer Arbeit. Sie arbeitet heraus dass im kritischen Fachdiskurs Sozialer Arbeit - anders
als im Mainstream - das Streben nach befreienden Perspektiven und einer gerechteren Welt als
klassenanalytischer Kern erhalten bleibt. Dabei lässt sich im Laufe der untersuchten fünf
Jahrzehnte beobachten wie die Hoffnung auf eine bessere Zukunft mehr und mehr schwindet. Jana
Kavermann betont die Notwendigkeiten den politisch-emanzipatorischen Gehalt der Klassenanalyse
für die Soziale Arbeit zu erneuern. Sie plädiert für eine komplementäre Ausgestaltung des
klassentheoretischen Zugangs in der Sozialen Arbeit.