»Geschlecht zwischen Vergangenheit und Zukunft« - der Titel der Marburger Buchreihe ist weisend
auch und gerade für den hier angekündigten hochaktuellen Band. Er widmet sich
Diskursformationen die sich gegen Gleichstellungspolitiken Genderforschung und Bestrebungen
zur Liberalisierung der Geschlechterverhältnisse konstituieren. Die Beiträge analysieren aus
interdisziplinärer Perspektive Argumentationsfiguren Akteur_innen und Hintergründe
antifeministischer Diskurse in unterschiedlichen Feldern und deren gesellschaftliche
Auswirkungen. Dabei wird nicht nur deutlich wie »Gender« zu einer Chiffre wird die religiöse
und rechtskonservative Akteur*innen mit solchen der »neuen Rechten« verbindet sondern auch
wie antifeministische Argumentationen zur Dethematisierung soziopolitischer Problemlagen und
Konflikte beitragen. Neben unterschiedlichen Diskursarenen und -ebenen wie unter anderem
Religion Wissenschaft und Medien werden aktuelle politische Konfliktfelder beleuchtet. Dazu
gehören beispielsweise die Diskursivierung von Migration im Kontext von Geschlechterfragen
sowie die Debatten um »Frühsexualisierung« und Lebensschutz«.