Seit der Aufhebung der staatlichen Schutzmaßnahmen macht sich in allen politischen Lagern ein
Pandemierevisionismus breit. Die Gefahr die vom Virus ausging wird kleingeredet der
Gesundheitsschutz als übertrieben bezeichnet oder sogar ins Lächerliche gezogen die
Notwendigkeit weiterer Prävention negiert an Long Covid leidende Menschen werden stigmatisiert
und die Bedürfnisse von vulnerablen Personen kommen in der Diskussion kaum mehr vor. In diesem
multidisziplinären Sammelband wird dem Revisionismus auf den Grund gegangen. Autor*innen und
Wissenschaftler*innen aus den Bereichen Medizin Evolutionsbiologie Pflege Arbeits- und
Gesundheitswissenschaften Gewerkschaftsarbeit Philosophie Politikwissenschaften kommen dabei
zu Wort. Neben einer kurzen Sozialgeschichte der Pandemie werden auch die kapitalistische
Seuchenproduktion die Rolle des Staates während der Pandemie die Zustände der
Gesundheitssysteme ideologische Kollateralschäden der Durchseuchung und die mangelnde
Versorgung für Long-Covid- und ME CFS-Patient*innen behandelt. Ausgehend vom Befund dass die
gesamte Pandemie hindurch Behindertenfeindlichkeit und Sozialdarwinismus eine tragende Rolle
spielten liegt ein Fokus auch auf der Frage was geschehen muss damit vulnerable Personen
ungefährdet Teil dieser Gesellschaft sein können. Mit Beiträgen u.a. von Thomas Ebermann
Natascha Strobl Stefan Dietl Wolfgang Hien Bini Adamczak Nelli Tügel Nadja Rakowitz und
Peer Heinelt.