Geschichte und Politik in Mali (Unabhängigkeit aktuelle Krise Putsch und militärische
Intervention politischer Ausblick) Das Eingreifen Frankreichs in Mali stellt eine in
vielfacher Hinsicht außergewöhnliche Intervention dar und steht am Knotenpunkt vielschichtiger
Probleme. Es handelt sich um den militärischen Feldzug eines notorisch als Neokolonialmacht
bekannten Landes der dennoch vielfach von der Bevölkerung in Mali und Westafrika beklatscht
und begrüßt wurde. Die Intervention wurde zum Teil als Korrektur von Entwicklungen die durch
die vormalige französisch-britische Intervention in Libyen (2011) mit ausgelöst worden waren
präsentiert. Zugleich wirft sie neue Probleme auf. Inzwischen ist nicht mehr absehbar wann die
Intervention respektive die militärische Präsenz in Mali enden soll. Der Generalsekretär der UN
wünscht bereits eine längerfristige Präsenz von französischen Militärs im Namen der
Terrorismusbekämpfung 'parallel zu einer Stabilisierungstruppe' der UN mit 11.200 Soldaten.
Einige andere EU-Staaten sind neben Ländern der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft
bereits eng in die französische Intervention eingebunden - in erster Linie Deutschland das
nach den Franzosen das zweitstärkste nicht-afrikanische Militärkontingent stellen wird.