Die globale Zivilisationskrise zeigt sich im Nahen Osten am deutlichsten. Liegt dort also auch
der Schlüssel zu ihrer Überwindung? Ausgehend von seiner Heimat in der Wiege der menschlichen
Zivilisation nimmt Öcalan seine Leser*innen mit auf die Suche nach den historischen Ursprüngen
der heutigen globalen Krisen und beleuchtet dabei ebenso die vielfältigen Traditionen von
Widerstand - religiöse kulturelle wie feministische. Gemäß seines Leitsatzes »Je mehr
Geschichtsbewusstsein desto sinnvoller das Leben« zeichnet er Entwicklungslinien
gesellschaftlicher Phänomene nach stets mit Blick auf deren Potenzial für gesellschaftliche
Veränderung. Besondere Aufmerksamkeit erfahren die Auswirkungen der europäischen
kapitalistischen Moderne mit ihren »drei apokalyptischen Reitern« Kapitalismus
Industrialismus und Nationalstaat. Unter Verweis auf Hegel stellt er ihr die demokratische
Moderne als Antithese gegenüber die er durch eine ökologische solidarische und demokratische
Gesellschaft geprägt sieht. Zentral ist dabei immer die Geschlechterfrage und seine
Lösungsperspektive: Die Revolution der Frau. Öcalans kenntnisreiche Analyse des Nahen Ostens
beleuchtet überraschende Verbindungen und Gegensätze zwischen dem Nahen Osten und der
westlichen Welt - geschichtlich wie hinsichtlich des Hier und Jetzt. Ziel ist dabei immer den
Kräften der Zerstörung eine freiheitliche demokratische und lebenswerte Alternative
entgegenzustellen. So schließt Öcalan den vorletzten Band seines Hauptwerks mit einer
Diskussion der für uns alle wesentlichen Fragen: Wie leben? Was tun? Wo beginnen?