In seiner erstaunlichen Sozialgeschichte begibt sich Pasquinelli auf die Suche nach den Wurzeln
der Künstlichen Intelligenz (KI) und entdeckt sie in der Entwicklung der Arbeitsteilung in der
raumbezogenen Berechnung industrieller Fertigung in der Kontrolle kollektiven Verhaltens.
Seine Demontage des Mythos von der Künstlichen Intelligenz könnte die Wogen glätten die der -
oft sehr kontrovers geführte - Diskurs über ihre Gefahren aufgeworfen hat. In jedem Fall ist es
heilsam und entlastend sich zu vergegenwärtigen dass KI nur die Automatisierung von Arbeit
auf höchstem Niveau ist aber keine Intelligenz an sich. Denn die Antwort auf die Frage was
künstliche Intelligenz eigentlich ist findet sich weder in der verborgenen Logik des Geistes
noch in der komplexen neuronalen Physiologie des Gehirns. Auch die Vorstellung KI könne eines
Tages autonom denken oder gar Gefühle entwickeln bleibt reine Fantasie. »Wir sind umgeben von
Geschichten über KI die Arbeitsplätze bedroht als wäre sie eine Macht die die Arbeit von
außen und von oben verfolgt. 'Das Auge des Meisters' stellt eine solche Sichtweise radikal in
Frage. Matteo Pasquinelli zeigt dass die Arbeit die Wurzel der historischen Entwicklung der KI
ist. Geschichten von Enteignung und Widerstand Automatisierung und Kampf durchziehen die
Seiten dieses leidenschaftlichen Buches das zugleich eine beachtliche akademische Leistung und
eine politische Waffe ist um die Politik der KI neu zu überdenken.« - Sandro Mezzadra