Die Kritische Diskursanalyse (KDA) versteht sich als ein Analyseverfahren das sich an der
Diskurstheorie von Michel Foucault orientiert. Sie stellt eine Methode qualitativer Sozial- und
Kulturforschung dar die in zahlreichen Disziplinen angewendet wird. Sowohl Sozial- Sprach-
und Literaturwissenschaftler*innen als auch Medien- und Kommunikationswissenschaftler*innen
Pädagog*innen und Psycholog*innen haben inzwischen mit den Vorschlägen der KDA erfolgreich
Diskurse analysiert und interpretiert. Das kritische Potential das dieses Verfahren enthält
macht es besonders geeignet gesellschaftlich brisante Themen zu analysieren ihre Formen und
Inhalte zu problematisieren ungerechtfertigte Wahrheitsansprüche offenzulegen Widersprüche
aufzudecken und die suggestiven Mittel diskursiver Ansprache aufzuzeigen. Die 8. Auflage ist
die erste nach dem Tod ihres Begründers Siegfried Jäger dessen Work in Progress wir hiermit
fortsetzen. Sie fußt weiterhin auf der Normalismustheorie von Jürgen Link sowie auf seinen
Ausführungen zur Kollektivsymbolik. Doch wir haben die ¿Werkzeugkiste¿ erweitert um neue
Kapitel zur Analyse von Bildern Online-Diskursen TV Spezialdiskursen Literatur und
herabsetzender Rede. Weiter verbessert haben wir die praktischen Anleitungen und Beispiele zur
Anfertigung eigener Analysen. Dieses Buch versteht sich erstens als Lehrbuch und
¿Gebrauchsanweisung¿ für die Erarbeitung von Diskurs- und Dispositivanalysen zweitens als
wissenschaftlicher Text zum Thema ¿Diskurs und Dispositiv¿ sowie drittens als politischer Text
zur Kritik gesellschaftlicher Verhältnisse. Anlässlich der 6. vollständig überarbeiteten
Neuauflage des Buches im Jahr 2012 schrieb Siegfried Jäger im DISS-Journal Nr. 24: 'Die soeben
erschienene 6. Auflage der Kritischen Diskursanalyse ist nicht am grünen Tisch entstanden
sondern beruft sich auf Erfahrungen mit einer Vielzahl empirischer Projekte die seit den
frühen 1990er Jahren bis in die Gegenwart im Duisburger Institut für Sprach- und
Sozialforschung (DISS) durchgeführt worden sind. Diese Neufassung profitierte zudem von
Vorarbeiten der 1992 gegründeten Diskurswerkstatt im DISS. Im Zentrum dieser neuen Einführung
steht nach wie vor die Frage nach dem politischen Nutzen der Diskursanalyse der zwar
gelegentlich noch bestritten wird letztlich jedoch weitgehend anerkannt ist. Kritische
Diskursanalyse ist keine beliebige Methode die sich vorhandener sozialwissenschaftlicher oder
auch germanistisch-linguistischer Verfahren bedient sondern sie ist dicht an eine Theorie
rückgebunden: die Foucaultsche Diskurstheorie. [...] Die hier vorgelegte ¿Kritische
Diskursanalyse¿ [hat] einen dreifachen Charakter. Sie versteht sich erstens als Lehrbuch und
¿Gebrauchsanweisung¿ für die Erarbeitung von Diskurs- und Dispositivanalyen zweitens als
wissenschaftlicher Text zum Thema ¿Diskurs und Dispositiv¿ und drittens als politischer Text
indem sie neue Möglichkeiten linker Politik aufzuzeigen versucht.'