Beim Pauken produzieren wir unsere Töne mit den Bewegungen der Hände und Arme.Wenn wir
rhythmische Genauigkeit anstreben sollten wir also die Bewegungendementsprechend organisieren
und strukturieren.Aber was bedeutet das? Wie müssen Bewegungen beschaffen sein damit
sierhythmische Genauigkeit begünstigen?Wenn sich Einzelbewegungen ununterbrochen immer gleich
wiederholen entstehenregelmäßige bzw. zyklische Bewegungsabläufe. Weil sie wegen ihrer
Gleichförmigkeitso berechenbar sind eignen sich gerade Bewegungsabläufe dieser Art für
unsereZwecke ganz besonders.Wir alle kennen zyklische Bewegungsabläufe beispielsweise vom Gehen
wenn wirvon A nach B gelangen wollen. Einmal in Gang gesetzt laufen (buchstäblich!)
dieBewegungen prinzipiell nach dem immer gleichen Muster ab. Und zwar weitestgehendautomatisch.
Es ist nicht notwendig die einzelnen Schritte jeweils gesondert zubeauftragen. Auch die
Schrittgröße und die Schrittgeschwindigkeit ändern sich nurdurch eine bewusste Entscheidung
unsererseits. Diese Autonomie der Bewegungenhat den Vorteil dass wir zeitgleich andere Dinge
tun können: wir können uns nebenbeiunterhalten mit den Händen etwas tun etc.Diese autonome
Regelmäßigkeit ist aber keine Qualität die nur unseren Füßen undBeinen vorbehalten ist. Als
ehemalige Vierbeiner sind auch unsere Hände und Armegrundsätzlich dazu befähigt.Wenn ich
beispielsweise mit einer Hand eine fließende kontinuierliche Folge vonSchlägen spiele denke
ich hierbei nicht an Dinge wie Tempo Rhythmus Metrum o.ä.Unabhängig von der obligatorischen
akustischen Kontrolle des Geschehens ist es mirganz besonders wichtig die Regelmäßigkeit der
Bewegungen zu fühlen die sich aufverschiedene Weise bemerkbar macht:- durch die immer gleiche
Bewegungsgröße- durch die immer gleiche Bewegungsgeschwindigkeit- durch die immer gleiche
Aktivität der beteiligten Muskeln- durch die immer gleiche Antwort (rebound) des schwingenden
FellsAuch hier ist es so dass diese Schläge quasi autonom ablaufen was mir wiederumdie
Möglichkeit eröffnet mit der anderen Hand etwas anderes zu tun. Und das ist gutso denn wir
sollen ja nicht immer nur gleichbleibende Schlagfolgen pauken.Hinsichtlich der angestrebten
rhythmischen Genauigkeit besteht nun dieHerausforderung darin auch bei komplexeren Rhythmen
möglichst viel von derBerechenbarkeit und Verlässlichkeit zyklischer Bewegungsabläufe zu
bewahren. Jemehr sich die einzelnen Bewegungen zu einem kontinuierlichen
Bewegungsflussverbinden und je besser sich die Bewegungen der einzelnen Hände
miteinanderverzahnen desto ruhiger und berechenbarer werden die Bewegungen was
sichunmittelbar auf die rhythmische Zuverlässigkeit auswirkt. Im Idealfall entsteht
hierbeibisweilen ein Gefühl das manch einer vielleicht vom Jonglieren kennt: ein
lustvollesIneinandergreifen der Aktivitäten beider Hände bei dem es nie zu einem
Stillstandkommt. Dass sich das Ganze auch noch positiv auf den Klang auswirkt und ganznebenbei
tatsächlich eine ganz eigene Ästhetik mit sich bringt ist natürlich sehrwillkommen.Wie genau
so etwas beim Pauken durch Koordination der beiden Hände undbehutsame Modifikation regelmäßiger
Schlagabfolgen gelingen kann wird das Themader nachfolgenden Übungen sein.Und die
funktionieren folgendermaßen:Es werden beispielhaft 13 unterschiedliche Bewegungs- bzw.
Koordinationsmodellebehandelt. Bei jedem dieser Modelle wird zu Beginn das jeweilige Prinzip
imsogenannten Ausgangstakt vorgestellt. Hier arbeiten die Hände zunächst synchron.Auf diese
Weise kann gut kontrolliert werden ob die Qualität der Bewegungen aufbeiden Seiten identisch
ist. Anschließend spielen die Hände mit genau denselbenBewegungen zeitlich versetzt was zu
rhythmischen Veränderungen führt.Wichtig ist hierbei dass die angegebenen Tempoangaben genau
beachtet werden.Außerdem sollten alle Übungen mit ausreichend großen Bewegungen gespielt
werden(im forte -Bereich) um die Koordinationsvorgänge gut nachvoll