Kitarô Nishida (1870-1945) ist der Begründer der 'Kyôto-Schule' und gilt als Vater der modernen
japanischen Philosophie. In seiner Ontologie denkt er Realität in ihrer Struktur nicht
gegenstands- oder sachlogisch sondern grundlegend feldhaft und relational. Für ihn erhalten
Dinge oder Vorgänge erst ihre Realität durch ein zugrundeliegendes und permanent produktives
rein gegenwärtiges und endlos dynamisches Feld absoluter Relationalität. In diesem Buch wird
die naturphilosophische Tiefe dieses Gedankens ausgelotet. Dabei wird deutlich dass Nishida in
seinem Spätwerk seinen philosophischen Gedanken auch anhand der modernen Physik und
Quantenmechanik zu veranschaulichen versuchte einer lebenslangen
mathematischnaturwissenschaftlichen Neigung Folge leistend. Nishida selbst erscheint dabei in
völlig neuem Licht als naturwissenschaftlich-positivistisch orientierter eorealistischer
Denker ohne aber gefangen zu sein in Begriffen und Weltbildern westlicher
Wissenschaftstradition. Statt dessen erarbeitet er ein neuartiges Grundparadigma das in seiner
Anwendung weit über den engen Bereich der Physik hinausgehen kann und dessen Umrisse in dieser
Studie veranschaulicht werden.