Die alten Kolonien sind Geschichte das Erbe wirkt jedoch unverändert nach wie Ulrich van der
Heyden zeigt. Der international renommierter Kolonialhistoriker lehrt an Universitäten auf
mehreren Kontinenten und setzt sich immer wieder kritisch wie kundig mit der kolonialen
Vergangenheit Deutschlands auseinander. Dabei polemisiert er gegen oberflächliche
Vereinfachungen gegen einen ideologisch motivierten Aktionismus der auf Ignoranz Unkenntnis
und auch auf Intoleranz gründet. Er streitet gegen unsinnige auf Unwissenheit fußende
Namensänderungen auf Straßenschildern ebenso wie gegen fragwürdige Rückgabeforderungen
vermeintlicher Raubkunst. Er tritt politisch geformten Narrativen entgegen mit denen bestimmte
Ziele verfolgt werden. Deshalb nennt van der Heyden sein Buch eine Streitschrift. Er fordert
mehr Sachlichkeit und plädiert für unbedingt notwendiges Wissen beim Umgang mit der eigenen wie
auch der Geschichte der einst von der Kolonialmacht Deutschland unterjochten Völker. Denn in
der aktuellen Debatte dominieren Unwissenheit Ahnungslosigkeit und Emotionen. Seine Texte in
denen er sich polemisch mit aktuellen Beispielen auseinandersetzt sind hilfreich um die
Irrwege in der gegenwärtigen Diskussion zu erkennen.