Gestalttherapie ist ein phänomenologischer Ansatz (Fritz Perls). Was zum Allgemeinwissen der
Gestalttherapie gehört wird hier ernst genommen. Die immer wieder beklagten Ungenauigkeiten im
fragilen Theoriegebäude der Gestalttherapie wurden vom Autor aus den Erfahrungen langjähriger
therapeutischer Praxis heraus erlebt besonders durch seine Tätigkeit als Ausbilder und als
Vermittler gestalttherapeutischer Theorie. Hier greift er auf das phänomenologische Fundament
der Gestalttherapie zurück und bemüht die modernen Entwicklungen in der neueren Phänomenologie.
Insbesondere die 'Neue Phänomenologie' von Hermann Schmitz kann zahlreiche Desiderate der
Gestalttherapie-Theorie füllen. Besonders die Dimensionen der Leibbasierung der
nicht-individualisierten Kommunikation der Beziehung und eine Nutzbarmachung der oft schwer
zugänglichen Begrifflichkeit von Schmitz' Philosophie werden erfolgreich genutzt um die
gestalttherapeutischen Konzepte von Organismus Kontakt Grenze und das Feldkonzept neu zu
fassen und fit zu machen für eine nachhaltige Zukunft dieses so erfolgreichen wie
wirkungsvollen Therapieansatzes. Andererseits werden Bausteine zu einer gestalttherapeutischen
Psychopathologie entwickelt die unmittelbare Anwendungsmöglichkeiten für die therapeutische
Praxis bieten.