Die Entscheidung zum Bau der Luftverteidigungszone West (LVZ-West) fiel im Mai 1938. Innerhalb
kürzester Zeit entstand unter großem materiellen und personellen Aufwand eine Flak-Zone im
Hinterland des im Bau befindlichen Westwalles. Auch der Luftraum wurde im Westen des Reiches in
einem Kraftakt 'befestigt'. Ab Anfang 1939 hatte die Luftverteidigungszone West neben ihrer
militärischen Aufgabe eine bedeutende Rolle in der Propagandamaschinerie des Dritten Reiches.
Mit Beginn des Westfeldzuges und dem Vormarsch der Wehrmacht Richtung Westen verlor die
LVZ-West ihre Bedeutung und die Ausbauarbeiten wurden Mitte 1940 eingestellt. Auch das kleine
Eifeldorf Rodert bei Bad Münstereifel geriet ab Anfang 1939 in den Fokus des Militärs. Nach dem
Bau einer Batteriestellung auf dem Radberg entstand durch zahlreiche Neu- und Umbauten das
erste ortsfeste Führerhauptquartier Hitlers in Rodert. Das Militär hatte den abgelegenen Ort
innerhalb weniger Monate nicht unbedeutend umgestaltet. Heute ist das Bewusstsein über diese
Zone verschwindend gering. In Rodert sind nur bei genauer Kenntnis die wenigen Spuren bzw.
Reste der LVZ-West und des Felsennestes erkennbar. Diese Bild-Dokumentation ergänzt durch
Zeitzeugenberichte zeigt u.¿a. bisher unveröffentlichte und unbekannte Lichtbilder der
Batteriestellung Rodert. Der Nachlass von zwei Luftwaffenangehörigen und einem Angehörigen des
Führer-Begleitbataillons zeigt militärische Anlagen Ausstattungen und den Alltag der Soldaten
die auf ihren unterschiedlichen Positionen und zu unterschiedlichen Zeitpunkten ihren Dienst in
Rodert zwischen Ende 1939 und Mitte 1940 zu verrichten hatten. Für den Betrachter sind sie ein
geöffnetes Zeitfenster in die Geschichte der LVZ-West des Führerhauptquartiers Felsennest und
des Dorfes Rodert bei Bad Münstereifel.