Kaum etwas unterscheidet Ost- und Westdeutsche bis heute so sehr wie das Maß an religiösen
Bindungen. Die Zahl der Kirchenmitglieder ging nach 1949 in der DDR ungleich schneller und
dramatischer zurück als in der Bundesrepublik aber auch dort machte sich die Tendenz der
westlichen Moderne zur Säkularisierung zunehmend bemerkbar.Thomas Brechenmacher beschreibt vor
diesem Hintergrund wie sich das Verhältnis zwischen christlichen Kirchen und Politik in beiden
deutschen Staaten bis 1990 entwickelt hat. Dabei nimmt er besonders den unterschiedlichen
Umgang mit Religion in Schule und Jugendarbeit die gesellschaftlichen Debatten über Krieg und
Frieden und die Bedeutung der Kirchen in der Friedlichen Revolution in den Blick.