Theater der Unterdrückten- vielen ist Augusto Boals emanzipatorische Theaterpraxis noch aus den
70er und 80er Jahren bekannt. Lange hatte Boal im Pariser Exil gelebt und war in Europa
inzwischen mindestens genauso bekannt geworden wie in seiner brasilianischen Heimat. Doch was
ist seit seiner Rückkehr nach Brasilien Ende der 80er Jahre geschehen? Wie und wohin haben er
und andere das Theater der Unterdrückten in Rio de Janeiro weiterentwickelt? Diesen Fragen geht
Till Baumann in seinem Buch nach. Es handelt von Kultur und Partizipation von Emanzipation und
Kunst von einer völlig neuartigen Verbindung von Theater und Politik: dem Legislativen Theater
- einem Ansatz der weiter geht als die bisherige Praxis des Theaters der Unterdrückten. Denn
so wie die ZuschauerInnen sich im Theater der Unterdrückten aus ihrer Passivität befreien und
zu AkteurInnen werden hören BürgerInnen im Legislativen Theater auf bloße ZuschauerInnen
herrschender Politik zu sein. Es geht um neue Formen von Politik in denen Theater eine
zentrale Rolle spielt und neue Partizipationsmöglichkeiten eröffnet.