Alexander Pletsch setzt sich mit den Einsichten des Neuplatonikers Plotin (205-270) in das
Wesen des menschlichen Selbst auseinander und unternimmt den Versuch die Aktualität von
Plotins Schlüssen in das rechte Licht zu rücken. Im Mittelpunkt der Untersuchungen steht die
Frage wie Plotin seine These von der Unvergänglichkeit unseres denkenden Bewußtseinskerns
begründet. Charakteristisch für Plotin ist die subtile Verknüpfung von akademischem
peripatetischem und stoischem Gedankengut mit Überlegungen die als originär plotinisch
einzustufen sind. Plotins Reflexionen über die Natur des menschlichen Geistes und Bewußtseins
sowie die Konsequenzen die sein Schüler Porphyrios daraus für die praktische Lebensgestaltung
zieht haben wie ein Vergleich mit aktuellen Diskussionen zu diesen Themen zeigt zeitlose
Bedeutung. Sie können heutige Auseinandersetzungen mit diesen wichtigen philosophischen
Problemen nachhaltig be-reichern und sollten daher nicht übersehen werden.Der Leser wird von
der Kraft der Argumentationsgänge Plotins dessen Rang in der Geistesgeschichte noch nicht
vollständig erkannt zu sein scheint überrascht sein. Plotin verfolgt sein Beweisziel
konzentriert gedankenreich und mit bemerkenswerter Konsequenz. Seine Unsterblichkeitslehre ist
eine Schule des Denkens und eine Schule des glücklichen Lebens zugleich die mit der
vorliegenden Arbeit bekannter gemacht werden soll.