Gegenstand des vorliegenden Buches ist der Versuch einer Rekonstruktion der
erkenntnistheoretischen Leitlinien einer Philosophie der Mathematik in KantsKritik der reinen
Vernunft(1781 21787) und in MaimonsVersuch über die Transzendentalphilosophie(1790). Da sowohl
für Kant als auch für Maimon die Mathematik von herausragender Bedeutung war beide aber keine
eigenständigen Abhandlungen zur Philosophie der Mathematik geschrieben haben ist eine
Rekonstruktion der Philosophie der Mathematik ein wichtiger Beitrag zur Werkerschließung.
Während Kants Philosophie der Mathematik schon ausführlich in der Forschung behandelt wurde
steht eine aktuelle und umfassende Untersuchung über eine Philosophie der Mathematik bei Maimon
immer noch aus wobei die vorliegende Arbeit versucht diesem Mangel zumindest teilweise
abzuhelfen. Im ersten Hauptteil der sich mit den Leitlinien einer Philosophie der Mathematik
in KantsKritik der reinen Vernunftbeschäftigt wird die Kantische Konzeption der mathematischen
Sätze als synthetische Urteile a priori (Kap. 1) die transzendentalphilosophische Grundlegung
der Mathematik im Rahmen der transzendentalen Ästhetik (Kap. 2) die
transzendentalphilosophische Begründung der Arithmetik (Kap. 3) die Bedeutung der
mathematischen Grundsätze des reinen Verstandes sowie die Frage nach der Gültigkeit und der
Objektivität von Mathematik (Kap. 4) Kants Auffassung des mathematischen Unendlichen (Kap. 5)
und der Unterschied zwischen Mathematik und Philosophie in methodischer Hinsicht (Kap. 6)
erörtert.