Die deutsch-sowjetischen Beziehungen zählen zu den tragischen Kapiteln des 20. Jahrhunderts
weshalb die Beseitigung weißer Flecken in deren Geschichte eine wesentliche Aufgabe
zeithistorischer Forschung ist. Der russische Historiker Boris Chavkin zählt in Rußland zu den
besten Kennern Deutschlands und der Archivbestände zur deutschen Zeitgeschichte. Seine
teilweise aufsehenerregenden Archivfunde trugen zur Beantwortung verschiedener offener Fragen
bei. Dies betrifft etwa die Hintergründe der Ermordung des deutschen Gesandten in Russland Graf
Mirbach am 6. Juli 1918 die Lage der deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion die
Biographie einer umstrittenen Figur des deutschen Widerstandes Major i.G. Joachim Kuhn oder
die Bewertung der deutsch-sowjetischen Geheimabkommen von 1939-41 durch die Kreml-Führung
während der Auflösung der Sowjetunion 1989-91. Diese und andere Befunde werden hier in Form
einer Ausatz- und Dokumentensammlung nochmals der deutschen Öffentlichkeit zugänglich gemacht.