Die vorliegende Arbeit zum Sprachwandelphänomen der Grammatikalisierung im Französischen
verfolgt das Ziel die unterschiedlichen Methoden und vielschichtigen theoretischen Ansätze
dieser Forschungsrichtung synthetisch miteinander zu verbinden um sie dann unter Einbeziehung
von pragmatischen Faktoren und kognitiven Prozessen in Form einer erweiterten
Grammatikalisierungs- bzw. allgemeinen Sprachtheorie für die Bestimmung und Erklärung
bestimmter grammatischer Wandelerscheinungen im Französischen nutzbar zu machen. Zu diesem
Zweck wurde eine für jene Disziplin innovative Darstellung gewählt die eine Einzelsprache das
bislang nur marginal untersuchte Französisch zur vorrangigen Objektsprache erhebt und den
Gegenstandsbereich aus diesem Blickwinkel systematisch exemplarisch und evaluativ erfasst. Die
Zusammenführung von abstrakter Grammatikalisierungstheorie und konkreten (klassischen sowie
eher oder gänzlich unberücksichtigten) Fallbeispielen aus dem Französischen bewirkt folglich
die Flexibilisierung bzw. neue Fokussierung der traditionell typologisch-kontrastiv
ausgerichteten Betrachtungsachse der Grammatikalisierungsforschung in Richtung einer bestimmten
romanischen Einzelphilologie.