Zentrales Thema der Beiträge im vorliegenden Sammelband ist das Verhältnis von internationalem
Immaterialgüterrecht einschließlich des Persönlichkeitsschutzrechts zur derzeit kontrovers
diskutierten Frage der Gemeinfreiheit. Immer häufiger wird der Umfang der einzelnen
Immaterialgüterrechte kritisiert vor allem mit Blick auf grundrechtliche Positionen. Sowohl
die zunehmende Globalisierung als auch der damit einhergehende Streit um die Verteilung von
Rechten an Wissen spielen dabei die Hauptrolle. Der Hintergrund dieser Entwicklung ist vor
allem in den Bemühungen um möglichst starke Rechte erkennbar wie er etwa im TRIPS-Abkommen
aber auch in der europäischen und sonstigen internationalen Rechtsharmonsierungsbemühungen zum
Ausdruck kommt. Die Folgen des internationalen Anpassunsgdrucks in nationalen Rechtssystemen
zeigen sich etwa bei der zunehmenden Konvergenz einzelner Rechte wie auch bei Einzelaspekten
vor allem im Bereich der Schranken.In der Literatur wird deshalb zunehmend auf das aufkommende
Spannungsverhältnis zu Menschenrechten und allgemeinen Aspekten der Informationsfreiheit
einerseits und des Zugriffs auf immaterielle Güter andererseits hingewiesen.Die Debatte hierzu
wurde bislang allerdings noch eher fragmentarisch geführt. Sie reicht beispielsweise von Fragen
des Urheberrechtsschutzes über Probleme der Patentfähigkeit von Erfindungen im Bereich der
Biotechnologie oder von Algorithmen bis hin zu Fragen der konkreten internationalen
Ausgestaltung einzelner Rechte etwa im Bereich des Marken- und Designschutzes oder
geographischer Herkunftsangaben.Die im vorliegenden Band versammelten Arbeiten greifen einzelne
Themen dieser komplexen Entwicklung auf und sind aufgrund der Auswahl der Themen zugleich als
Überblick und Einführung in die aktuelle Debatte geeignet und damit auch für Nichtspezialisten
interessant.