Der jüngste Systemwechsel in den ehemals staatssozialistischen Ländern Ost- und Mitteleuropas
war Auslöser für einen radikalen Wandel in deren nationalen Bildungssystemen. Gleichzeitig
stellt Bildung insbesondere Hochschulbildung in diesem Transformationsprozess eine wichtige
Ressource für eine erfolgreiche und nachhaltige Reformierung der Gesellschaften dar. Trotz
dieser Umstände spielte die internationale wissenschaftliche Untersuchung und Begleitung des
Wandels in der osteuropäischen Hochschulbildung bislang nur eine marginale Rolle in der
Forschung oft stand vielmehr der politische soziale und wirtschaftliche Strukturwandel im
Fokus des Interesses. Der vorliegende Band versucht zu einer Beseitigung dieses Mankos
beizutragen. Die Aufsätze behandeln aus der Perspektive der Hochschulforschung die
transformationsbedingten Wandlungsprozesse in den nationalen Universitätssystemen der Länder
der Region. Im ersten Teil geht es um eine Bestandsaufnahme der Veränderungen seit den frühen
1990 Jahren die Analyse und Interpretation der hochschulpolitischen strukturellen und
inhaltlichen Wandlungsprozesse und um Gemeinsamkeiten und Differenzen in der
Hochschulentwicklung in den Ländern Ost- und Mitteleuropas. Daran schließen sich Einzelanalysen
zur Entwicklung der Hochschulen und Universitäten in der Russischen Föderation in den
vergangenen 10-15 Jahren an die detaillierte Einblicke in eines der größten und
leistungsfähigsten Hochschulsysteme in Europa vermitteln und sowohl Wandel als auch Kontinuität
bei dessen Integration in den europäischen Bildungs- und Wissenschaftsraum aufzeigen.