Die erste "Grote Mandränke" im Jahre 1362 führte nicht nur zum Untergang der nordfriesischen
Stadt Rungholt sondern sie bewegt die Menschen an der schleswig-holsteinischen Westküste seit
Jahrhunderten. Es bildeten sich unterschiedliche oft widersprüchliche archäologische
Forschungsansätze die nunmehr einer kritischen Prüfung mit dem Ziel einer wissenschaftlich
fundierten Versachlichung unterzogen werden. Handelt es sich doch um ein Thema das die
historischen Anfänge Nordfrieslands beschreibt und diese in einen internationalen Kontext
bringt. Diskutiert werden Themen wie die Vermessung des Rungholt-Gebietes das Alltagsleben in
Rungholt anhand von teils unveröffentlichten teils neu zu bewertenden Funden das Thema
Wirtschaft und Fernhandel auch in Verbindung mit der mittelalterlichen Hanse Fragen der
Kirchen und Kirchenorganisation sowie die Rezeption von Rungholt in der Literatur und in der
bildenden Kunst. Das Wirken des Rungholt-Forschers Andreas Busch erfährt eine eingehende
Würdigung. Einmal mehr erscheint Rungholt als ein über etwa 150 Jahre kulturell bedeutender
Handelsort dessen Geschichte ein jähes menschlich tragisches Ende erfahren hat und der vor
diesem Hintergrund den Status eines geschichtlichen Solitärs besitzt. Der Band erscheint
anlässlich der Sonderausstellung "Rungholt - rätselhaft und widersprüchlich" die ab dem 29.
Mai 2016 im NordseeMuseum Husum Nissenhaus zu sehen ist.