Nicht die Naturgewalten stehen wie der Titel des Romans vermuten lässt im Zentrum des
Geschehens sondern eine sozialhistorische Umbruchssituation: die Umwandlung des Gemeindelandes
der Hallig zu Privateigentum. Durch die Befestigung der gefährdeten Uferkanten hatte das Land
dahinter an Wert gewonnen und war zum Spekulationsobjekt geworden. Zwei Parteien stehen sich
unversöhnlich gegenüber: die Traditionalisten um den Lehrer Melfsen die die alte Sozialordnung
bewahren möchten und die Modernen um den wohlhabenden Gastwirt Bandix der ein Hotel errichten
möchte um den Tourismus auf die Hallig zu bringen. Natur und Tradition drohen zum
Gestaltungsmaterial einer profitorientierten Ökonomie zu verkommen. Erst als aus dem
metaphorisch gemeinten Landunter eine reale Naturkatastrophe zu werden beginnt kommt es zu
einer Versöhnung der beiden Parteien und zum gemeinsamen Handeln um die Hallig vor dem
Untergang zu retten.