Über die ehemalige deutsche Provinz Ostpreußen ist viel geschrieben worden. Die Darstellung der
Geschichte der Außenbeziehungen Ostpreußens mit dem fernen China ist jedoch ein Novum. Den
inhaltlichen Zugang eröffnet Thomas Heberer auf biographische Weise über seine eigene
ostpreußische Familiengeschichte und seinen beruflichen Hintergrund. Der renommierte
Chinawissenschaftler entwirft daraufhin ein vielseitiges Bild des wundersamen
Beziehungsgeflechts unter Betrachtung von geschichtlichen politischen künstlerischen oder
erinnerungskulturellen Aspekten. Dazu gehören Themen vom Chinabezug Friedrichs des Großen über
die Chinoiserien in den ostpreußischen Königsschlössern bis hin zur Katastrophe des
Nationalsozialismus. Heberer interessieren vor allem auch die vielen Erinnerungsfiguren des
ostpreußisch-chinesischen Beziehungsgefüges. Zu den vorgestellten Persönlichkeiten gehören
beispielsweise geistige Giganten wie die Philosophen Kant und Herder oder die Literaten Kleist
und Thomas Mann. Dieses Buch verdeutlicht dass Ostpreußen keineswegs hinterwäldlerisch war
sondern eine große Zahl weltoffener kreativer und gelehrter Männer und Frauen hervorgebracht
hat die weltweite Bedeutung erlangten.