Wie soll Newwermow Ex-Garnisonstadt der NVA auch noch den Abzug der Bundeswehr überleben?! An
sich müssten die Hinterlassenschaften der Armee modernisierte Gebäude und ein weitläufiges
Gelände eine verlockende Voraussetzung für eine weitere gewerbliche Nutzung sein. Aber das
militärische Erbe erweist sich als Problem. Es gibt Projekte und Projektemacher - aber sind die
realisierbar oder seriös? Ideal wäre natürlich produzierendes Gewerbe mit vielen
Arbeitsplätzen. Auch N. macht die Erfahrung dass Wirtschaft sich nicht herbeizaubern lässt.
Doch wenn sie winkt muss man dann nicht zu allem und immer bereit sein? Als Ehemalige ein
Museum einrichten wollen wird N. zum Prüfstein für den Stand des Bewusstseins und der
Wirklichkeit der deutschen Einheit. Haben jene nicht das Recht und die Pflicht ein Stück ihrer
Vergangenheit der Nachwelt authentisch aufzubewahren um zu zeigen wie es wirklich gewesen
ist?! Und wäre es nicht eine touristische Attraktion - meist der letzte wirtschaftliche
Strohhalm für ostdeutsches Überleben? Ihr Vorhaben ist nicht fragwürdiger als andere z.T.
groteskere Projekte. Denn vieles was geschieht gerät durch die verzweifelte Hoffnung aus
der es angepackt wird zur Groteske. Selbstverständlich geht es nicht ohne Westler ab. Ihre
Auffälligkeit entspricht wahrscheinlich wie meistens nicht ihrer statistischen Häufigkeit. Dass
auch in diesem Buch viel von ihnen dahergemacht wird mag man ihm als Schwäche anlasten - und
demnach auch dem Autor er selbst gehört zu ihnen. Hausberg hat über Eggesin geschrieben (Fünf
Jahre Eggesin - und mehr) er müsste am besten wissen dass Newwermow nicht Eggesin und auch
keine Figur dieses Buches mit einem Lebenden oder Toten zu identifizieren ist nicht einmal der
Ich-Erzähler mit ihm selbst. Weitere Bücher von ihm sind Die Macht der Schmetterlinge (eine
Reihe erzählender Stücke) und Theseis ein Roman aus frühgriechischer Zeit.