Über mehrere Jahre hinweg entwickelte Kadiric eine Werkserie die sich um das Thema Kindheit
dreht. Die Künstlerin umschreibt diesen Zyklus mit dem Wort »Cocoon« weil er für sie eine
schützende Blase symbolisiert. In diesen magischen und geschützten Raum stellt sie ihre
zerbrechlichen Figuren die als Stellvertreter für unser Bewusstsein und unser inneres Kind
stehen.Wie erträumt - im atmosphärischen Zauber des Wortes - erscheinen die zarten
schmalgliedrigen Wesen in den Zeichnungen und Gemälden. Als sei ihr Zuhause in einem
Zwischenreich angesiedelt: zwischen realistischer Wiedergabe Idealisierung Typisierung
Adaption Anschauung Andeutung Erinnerung Empfindung Selbstversunkenheit und Symbolismus.
Die Liste ließe sich fortsetzen. Nie so hat man den Eindruck ist nur eine der genannten
Komponenten allein im Spiel und auch wenn manche Bilder motivisch oder auch stilistisch stark
auf Vorbilder bezogen sein mögen zeugen sie doch stets von einem sehr individuellen Zugriff.
Geschickt setzt Kadiric die Schönheit ihrer Farbpalette und die Anmut ihrer Protagonistinnen zu
unserer ästhetischen Verführung ein. Die Werke faszinieren doch sie wecken widersprüchliche
Gefühle: Gehen Schönheit und Zärtlichkeit da nicht eine abgründige Allianz mit Sprachlosigkeit
Trauer und Verletzlichkeit ein? Edita Kadiric versucht das Unbehagen der Betrachtenden zu
provozieren. Ihre Arbeiten rufen auch zu Selbstidentifikationen auf die unangenehm und
schmerzhaft sein können.