Die Untersuchung von fossilem und rezentem Blütenstaub die Pollenanalyse oder Palynologie ist
eine Fachrichtung der Botanik mit interdisziplinärer Ausrichtung. Die Pollenanalyse wird in
erster Linie zur Rekonstruktion der Vegetationsgeschichte des Eiszeitalters eingesetzt. Sie
vermag klimatische und anthropogene Einflüsse auf die Entwicklung der Pflanzendecke
aufzuzeigen. Von der interdisziplinären Ausrichtung der Palynologie profitieren nicht nur
Botaniker Paläoklimatologen und Archäologen sondern auch Paläoökologen Geologen
Paläontologen Geographen Forstwissenschaftler und Bodenkundler. Ferner findet die
Pollenanalyse Anwendung bei der Bienen- und Honigforschung bei der im Bereich der Allergologie
wichtigen Pollenflugvorhersage und bei kriminalistischen Untersuchungen in den Kriminalämtern
des Bundes und der Länder. Pollenanalytische Untersuchungen werden vor allem an botanischen
archäologischen geologischen und geographischen Universitätsinstituten sowie an
Landesinstituten Landesämtern für Denkmalpflege Geologischen Landesämtern und Museen
durchgeführt. Der Leitfaden der Pollenbestimmung deckt als erstes Werk für die Pollenbestimmung
das Gesamtgebiet der Flora Mitteleuropas mit den Alpen ab. Zusätzlich wurden wichtige Arten aus
Süd- West- und Nord-Europa berücksichtigt. Das Buch ist für das gesamte europäische
Eiszeitalter (Quartär) und für die Endphase des Tertiärs (Pliozän) zur Benutzung ausgelegt. Die
Untersuchung von 2500 Pflanzenarten ergab 586 bestimmbare Pollentypen. Das Buch enthält
umfangreiche Bestimmungsschlüssel und ausführliche Beschreibungen für die einzelnen Pollentypen
die auf 120 ganzseitigen Fototafeln bei meist 1000facher Vergrößerung dokumentiert sind. Der
Autor ist Professor für Palynologie an der Universität Göttingen und war bis zu seiner
Pensionierung Direktor des Instituts für Palynologie und Quartärwissenschaften.