Der durch das Ursprungslandprinzip in Gang gesetzte Systemwettbewerb wird unter Ökonomen und
Juristen seit einigen Jahren kontrovers diskutiert. Während Befürworter im Systemwettbewerb
einen möglichen Motor im wirtschaftspolitischen Reformprozess zu erkennen glauben behaupten
Kritiker einen nicht behebbaren Defekt der nur durch internationale Koordinierung geheilt
werden könne. Die Arbeit setzt sich mit diesen Argumenten auseinander insbesondere mit der
Befürchtung einer Abwärtsspirale (Race-to-the-bottom) im nationalstaatlichen
Regulierungsniveau. In kritischer Distanz zu konventionellen Marktversagensargumenten aus der
ökonomischen Standardtheorie wird die Perspektive einer evolutorischen Markttheorie eingenommen
und eine grundsätzlich positive wenngleich differenzierte Position zum Systemwettbewerb
entwickelt.