Die Arbeit diskutiert ein internes risikomaßbasiertes Modell zur Sicherheitskapitalbestimmung
in der Schadenversicherung (Solvency II) und beschäftigt sich am Beispiel risikoadjustierter
Performancesteuerung mit der Frage wie gesamtkollektive Sicherheitskapitalbedarfe
risikogerecht auf untergeordnete Teileinheiten allokiert werden können. Koryciorz stellt die
beiden zentralen Risikomaße Value-at-Risk und Conditional Value-at-Risk vor und untersucht sie
hinsichtlich ihrer Güteeigenschaften. Bei der konkreten Sicherheitskapitalbestimmung liegt der
modelltheoretische Schwerpunkt auf der Versicherungstechnik (Ausgleich im Kollektiv
Rückversicherung Schadenabwicklung) und der adäquaten Erfassung stochastischer Abhängigkeiten.
Neben einem Exkurs in die Extremwerttheorie findet darüber hinaus auch die
Kapitalanlagetätigkeit der Versicherer Berücksichtigung. Zur Identifikation eines geeigneten
Kapitalallokationsmechanismus formuliert der Autor intersubjektiv nachvollziehbare
Gütekriterien (Axiomatik kohärenter Kapitalallokation) mittels derer die in der einschlägigen
Literatur zur Anwendung kommenden Allokationsmethoden systematisch auf ihre Risikoadäquanz hin
untersucht werden. Abschließend wird die Übertragung des EULER-Prinzips auf
versicherungsspezifische Anwendungen kritisch beleuchtet.