Das duale Krankenversicherungssystem in Deutschland wird seit jeher kontrovers diskutiert.
Dabei wird oft von einer Zwei-Klassen-Medizin und der Flucht der Wohlhabenden aus dem
Solidarsystem gesprochen andererseits beklagt sich die private Krankenversicherung darüber
die GKV durch hohe Arzthonorare subventionieren zu müssen und so die Solidarität überhaupt erst
bezahlbar zu machen. Gesetzlich Versicherte empfinden die Versorgung oft als unzureichend.
Hinter diesem Konflikt steht die Problematik zweier von Grund auf unterschiedlicher Systeme
zwischen denen es fast schon zwangsläufig zu Reibungspunkten kommen muss. Die 17. Münsterische
Sozialrechtstagung mit dem Thema Kooperationsfelder und Steuerungsmechanismen in GKV und PKV -
wer lernt von wem? nahm diesen Konflikt zum Anlass und befasste sich mit der Fragestellung ob
ein Weg aus der Krise über eine Annäherung der zwei Systeme erfolgen kann. Dabei ging es darum
zu klären was beide Systeme voneinander lernen können. Die Referenten deren Beiträge in
diesem Tagungsband enthalten sind befassten sich dabei mit dem bestehenden Verhältnis von GKV
und PKV Möglichkeiten der Kooperation sowie Mechanismen der Leistungssteuerung. Die
Publikation richtet sich an Ärzte und andere Leistungserbringer im Gesundheitswesen Vertreter
von Pharmaunternehmen und Klinikleiter sowie an Rechtsanwälte und Richter die in diesem
Bereich tätig sind.